Die Wurzeln des panevin (“Brot und Wein”) liegen in der keltischen Tradition der Bewohner Venetiens, die ein Lagerfeuer zur Beschwörung der Sonne, sprich der längeren Tagen, die mit der Sonnenwende beginnen, verwendeten.
Im Mittelalter verlor das panevin seine häretischen Wurzeln und wurde christianisiert, sprich der Brauch vom 25. Dezember (um 12 Tage) auf den 5. Januar verschoben um an die Heiligen Drei Könige zu erinnern, die sich auf die Suche nach Jesus machten um ihm ihre Geschenke dar zu bringen. Laut einer Legende halfen ihnen diese Lagerfeuer bei ihrer Suche nach Bethlehem und dem Christuskind.
Seit dem Mittelalter kommen also Dorf- und Stadtbewohner an diesem Tag (dem 5. Januar) zusammen um ein Gläschen Glühwein und einen Zelten/Stollen in guter Gesellschaft zu essen und um zu beobachten wie die vecia („die Alte“, die für alle Unglücksfälle im vorhergehenden Jahr verantwortlich sein soll) – in Form einer Strohpuppe an der Spitze eines 8-10 Meter hohen „Scheiterhaufens“ – verbrannt wird.
Eine andere Tradition, die mit panevin einher geht, ist die Vorhersage des Ausgangs der Ernte für das nächste Jahr (wobei dies heutzutage auch auf das Privatleben umgelegt wird): Dabei beobachten die Teilnehmer in welche Himmelsrichtung der Rauch des Lagerfeuers geweht wird, wobei oft folgende Sprichwörter rezitiert werden:
„falive a matina, tol su el saco e va a farina“ (Wenn der Rauch nach Osten geweht wird, dann nimm einen Sack und geh betteln.)
„se la falive le va a sera, de polenta pien caliera“ (Wenn der Rauch nach Westen geweht wird, dann wird die Ernte gut sein … sprich der Topf voll mit Polenta.)
Später am abend nach dem Lagerfeuer wird schließlich eine (bei Kindern sehr beliebte) Gestalt des italienischen Brauchtums den Familien einen Besuch abstatten: die Befana.
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