Seit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 wurde die Bedrohung aus dem Osten in Europa deutlich spürbar. (Denkt nur an die beiden Belagerungen Wiens in den Jahren 1529 und 1683!)
Dieser ständige Konflikt zwischen Ost und West (Christentum und Islam) fand seinen Höhepunkt in der größten Seeschlacht der Geschichte, die im Jahr 1571 gegen das Osmanische Reich bei Lepanto (Griechenland) geschlagen wurde.
Die Heilige Liga
Papst Pius V hatte sich dazu entschlossen eine Heilige Liga zu gründen an der sich u.a. Spanien, Genua, Savoien, Malta und Venedig beteiligten. Eine Liga war die einzige Möglichkeit sich dem übermächtigen osmanischen Reich entgegenzustellen.
Das Flottenkommando wurde Don Juan d’Austria, Johannes von Österreich (dem unehelichen Sohn des Karl V aus dem Hause Habsburg) übertragen.
Die christliche Flotte bestand aus 208 Schiffen bemannt mit 50.000 Ruderern, 30.000 Soldaten und 1815 Artilleriegeschosse.
Die osmanische Flotte hingegen zählte ganze 250 Galeeren.
Die christliche Flotte formierte sich bei Messina am 16. September 1571 und setzte gemeinsam Segel um gegen den übermächtigen osmanischen Feind zu segeln: Am Abend des 6. Oktober 1571 trafen die beiden Flotten im Golf von Patrasso bei Lepanto aufeinander.
Inzwischen hatte die osmanische Flotte nach fast einem Jahr Belagerung Zypern (das damals zum venezianischen Reich gehörte) und die Stadt Famagusta erobert und Marcantonio Bragadin auf grausamste Weise umgebracht: Sein Schicksal stachelte die Venezianer und die anderen christlichen Soldaten sicherlich dazu an bei der Schlacht ihr Bestes zu geben.
Die Schlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571
Die christliche Flotte ordnete sich in einer langen Linie, ein Schiff vertäut mit dem anderen, zu einer frontalen Linie an. Als Vorhut verwendete die christliche Flotte 6 Galeazze, einen neuen Schiffstyp, der von den Venezianern entwickelt worden war: Im Gegensatz zu den normalen Galeeren wurden die Kanonen bei der Galeazza nicht nur im Bug aufgestellt, sondern auch am Heck und an den Flanken (Eine Neuheit, die sich die Osmanen nicht erwartet hatten!).
Die türkische Flotte war ähnlich angeordnet wie die christliche.
Die Osmanen machten sich nun zur Attacke auf und begaben sich schnell an den Galeazze vorbei. Sie dachten, dass sie die christlichen Linien durchbrochen hätten und als sie sich schon über ihren Erfolg freuten und jubelten, begannen die mächtigen Kanonsalven sie niederzustrecken. Die Überraschung der Osmanen gab den Christen einen Vorsprung aber die Osmanen erholten sich schnell von ihrem Schock und rückten vor. Als nun 2 der 3 osmanischen Kommandanten niedergestreckt worden und der letzte geflohen war, war der Sieg der Christen gesichert. Zu einem teuren Preis, denn diese blutige Schlacht hatte an einem einzigen Tag beinahe 40.000 Tote (insgesamt auf beiden Seiten) gefordert.