Geschichte
Das Fort Carpenedo, errichtet am Ende des 19. Jahrhunderts basierend auf dem Tunkler Modell, bildet gemeinsam mit den Zwillingsforts Gazzera und Tron (die im selben Zeitraum verwirklicht wurden) und dem Fort Marghera (am Beginn des 19. Jahrhunderts von den Habsburgern gebaut) das „Verteidungsfeld Mestre“ (Campo trincerato di Mestre). Das Hauptziel war es, Venedig und seinen Hafen im Kriegsfall von feindlichen Attacken zu schützen, die spezifische Aufgabe des Fort Carpenedo bestand jedoch darin die nordöstliche Zone, das heißt die Zugverbindung von Triest und den Terraglio (Verbindungsstraße zwischen Mestre und Treviso), zu kontrollieren.
Aber lasst uns doch das Fort betreten bevor wir mit dem historischen Exkurs fortfahren.
Sobald ihr die Zugangsbrücke zum Fort, das sich mitten in einem kleinen künstlich angelegten See befindet, überquert habt werdet ihr in den oberen seitlichen Bereichen des Eingangsportals zwei Spalten bemerken: Diese weisen darauf hin, dass der Endbereich der Brücke ursprünglich eine Zugbrücke war: Genau wie in mittelalterlichen Burgen. Wenn ihr euren Blick weiter über das Portal schweifen lasst, werdet ihr entdecken, dass dieses vom Originalwappen des Hauses Savoia (Ende 19. Jahrhundert) – mit den Waffen des Artilleriekorps, der das Fort besetzte – geschmückt wird.
Sobald ihr das Eingangstor durchschritten habt, findet ihr euch vor dem Kern der Anlage wieder, dem traversone centrale, der die Büros, die Unterkünfte der Offiziere, die Krankenstation, etc. beherbergte. Sein oberer Teil wurde im Jahr 1910 modifiziert: Sechs neue Stellungen „in pozzo“ wurden angelegt um einen 360 Grad Beschuss zu ermöglichen. In dem Gebäude, das sich (nördlich) gegenüber dem traversone befindet, werdet ihr eine Tür entdecken, von der aus ein Souterrain-Korridor, der ca 750 Meter lang ist und den kompletten Umfang des Forts entlang verläuft, es den Soldaten ermöglichte geschützt vom feindlichen Feuer jeden Punkt im Fort zu erreichen.
Habt ihr euch schon gewundet warum das Fort praktisch vom Grün überflutet ist? Von Bäumen und Gebüschen. Das Tunkler-Modell sah vor, „alle“ Strukturen des Forts unter einer dicken Erd-/Sandschicht zu vergraben um diese vor feindlichem Feuer zu schützen. Außerdem pflanzten die Soldaten diverse Bäume und andere Pflanzenarten, die noch heute dort sichtbar sind.
Aktuell wird das Fort von zahlreichen Voluntären gepflegt, die nicht nur die Erhaltung des Forts garantieren, sondern auch Führungen durchs Fort und andere Veranstaltungen organisieren (z.B. historische Abendessen, Vorträge, …). Für weitere Informationen könnt ihr die Seite www.fortecarpenedo.it oder die Voluntäre vor Ort konsultieren, die euch ebenfalls mit einer Karte des Forts (und der Lagune Venedigs mit diversen Touren zu den verschiedenen Befestigungsanlagen) und, falls von Interesse, dem Programm ausstatten werden.
Familien, Gruppen und Pärchen finden auf der westlichen Seite – im oberen Teil des Forts – Picnic Tische um ihre Brotzeit zu genießen und für die „spontan Hungrigen“ gibt es auch einen Verpflegunspunkt am Eingang des Forts.
Führungen
Erster Sonntag des Monats.
Paolo +39 348 23 05 814
Öffnungszeiten
März-Oktober
Dienstag-Freitag: 15.30 – 19.00
Samstag/Sonntag: 09.00 – 13.00/15.30 – 19.00
November-Februar
Mittwoch-Freitag: 15.00 – 19.00
Samstag/Sonntag: 09.00 – 13.00/15.30 – 19.00
Fort Carpenedo
Via Vallon 101
30174 Mestre/Venedig
Buslinie: 2 (von Venedig) Endhaltestelle Viale Don Sturzo
Fahrrad: Fahrradweg
Auto: Tangente Ausfahrt Terraglio