Casanova. Lord Byron. Charles Dickens. Rousseau. Goethe. Daniele Manin. Letzterer wird bei nicht-Venezianern “wahrscheinlich” weniger bekannt sein:
17. März 1848. Daniele Manin, eine der tragenden Säulen im Unabhängigkeitskampf Venedigs gegen die Habsburger Besatzer, wird auf Verlangen des Volkes (zusammen mit seinem Mitstreiter Tommaseo) aus dem Gefängnis befreit und in die Piazza San Marco geführt um sich dort den Venezianern, auf einem der Tische vor dem Caffè Florian (das kurzerhand als Podest zweckentfremdet wird), zu zeigen. Als die österreichischen Attacken schließlich auch Venedig und die Lagune erreichten (und nicht mehr auf das Festland beschränkt waren) wurde das Caffè Florian kurzerhand in ein Hospital zur Betreuung der Verwundeten verwandelt.
Dies ist natürlich nur eine Auswahl der Prominenz, die sich im Caffè Florian seit dem Gründungsjahr 1720, und damit im ältesten Caffè Venedigs, die Klinke in die Hand drückten. Die Preise sind daher natürlich relativ gesalzen, inkludieren jedoch eine tolle Aussicht auf die Piazza San Marco (und die diversen Gemälde Caffè selbst).
Im Sommer lässt auch die musikalische Untermalung nicht zu wünschen übrig, aber Achtung: das Livekonzert ist natürlich nicht gratis sondern kostet (wie auch in den anderen Cafés der Piazza) einen Aufschlag. Also, am besten erst über den genauen Aufpreis (im Menü aufgelistet) informieren bevor ihr euch inmitten der schönen Piazza San Marco vor dem Florian niederlasst. (Rechnet aber mit ca 6€ pro Nase.)
Ich selbst habe im Florian inzwischen praktisch alle verschiedenen Teesorten durchprobiert, da der Caffè meines Erachtens, auch wenn die Qualität sicher hervorragend ist, bei weitem zu teuer ist (verstehe aber, dass die hohe Miete für ein Caffè an der Piazza am Ende des Monats ja irgendwie berappt werden muss). Ein Tee kostet ca. 10€ – wird euch mit einer wunderschönen Tasse, Teekanne und Wasserkanne serviert – und reicht mengenmäßig für fast drei Tassen, die euch auch das Ambiente im Florian länger genießen lassen.
Eine Reservierung ist übrigens nicht notwendig (ich habe immer ein Plätzchen erwischt).