Hierhin verirren sich nur wenige Besucher der Lagunenstadt: nach San Pietro di Castello.
Eigentlich schade, denn die Basilika wäre wirklich einen Besuch wert: Nicht nur aufgrund des kleinen idyllischen Parks, sondern auch aufgrund ihrer Geschichte.
Die Anfänge
Als Venedig noch in den Windeln lag war San Pietro di Castello bereits Bischofssitz (775 bis 1451) unter dem Patriarchen von Grado, bzw. anschließend Sitz des Patriarchen bis 1807, als der Titel endgültig an die Basilika am Markusplatz vergeben wurde.
Die erste Kirche, die hier das Licht der Welt erblickte, war den Heiligen Sergio und Bacco geweiht, während die zweite Kirche, die an derselben Stelle unter dem Bischof Magno im 9. Jahrhundert neu aufgebaut wurde, dem Heiligen Petrus geweiht wurde.
Die aktuelle Form der Kirche ist den Renovierungsarbeiten des Francesco Smeraldi (Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert) zu verdanken, der ein Projekt des bekannten Architekten Andrea Palladio aus dem Jahr 1556 umsetzte.
Im rechten Kirchenschiff findet man ein sehr interessantes Objekt
Den Sitz des Heiligen Petrus in Antiochien. In diesem soll, laut Legende, der Heilige Gral versteckt worden sein (als dieser nach Europa in die Obhut von Friedrich II gebracht wurde). Wundert euch nicht über die Inschriften: Der Sitz wurde (wahrscheinlich im 13. Jahrhundert) aus einer arabischen Grabstele gefertigt und trägt eine Inschrift aus dem Koran.
Außerdem empfing Vivaldi hier seine Priesterweihe.
Habt ihr den beeindruckenden Renaissance-Glockenturm bemerkt?
Dieser ist ein Werk des Mauro Codussi (1482-90) und sticht auch aufgrund seines Baumaterials hervor (istrischer Stein/Marmor). Wie viele Glockentürme in Venedig habt ihr gesehen, die komplett aus diesem Material gebaut wurden?
Jedes Jahr findet hier auch ein Volksfest, die „Festa de San Piero“ statt. Dieses Jahr vom 29. Juni 2016 bis 3. Juli 2016.
Öffnungszeiten
Montag von 10.30 bis 16.00
Dienstag bis Samstag von 10.30 bis 16.30
Wie komme ich dort hin
Linie 4.1,4.2,5.1,5.2 – Haltestelle: San Pietro di Castello