Als ich das erste Mal eine „giuggiola“ sah, dachte ich es handle sich um eine Art Nuss, bis ich nach einer Google-Recherche herausfand, dass die „giuggiola“ bzw. „Jujube“ nichts anderes ist als eine chinesische Dattel (u.a. habe ich auch den Namen Brustbeere gefunden): Und was hat jetzt eine „chinesische Dattel“ mit Italien zu tun fragt ihr euch? Nun ja, die Jujube (eingeführt von den Römern) ist inzwischen auch in Italien beheimatet und derartig in die örtliche Kultur implementiert, dass jedes Jahr im Herbst in Arquà Petrarca (in der Provinz Padova) das Jujube-Fest stattfindet. Und heuer war ich auch dabei!
Nach einer guten 3/4-Stunde Autofahrt (ab Venedig) sind wir in Arquà Petrarca angekommen und haben uns auf die Suche nach einem Parkplatz gemacht: Angesichts der Menschenmassen schien es praktisch unmöglich noch einen freien Platz zu bekommen aber am Fuß der Altstadt, gegenüber dem „öffentlichen/offiziellen“ Parkplatz gab es ein Feld, das kurzerhand zu einem Parkplatz für €3/Tag umgewandelt wurde und nicht mal 5 Minuten Fußweg vom Getümmel entfernt war.
Die Spektakel waren gerade voll im Gange als wir gegen 15.30 dort ankamen und so hatten wir das Glück gleich eine Performance der Fahnenschwinger aus Montagnana am Hauptplatz (bei der Kirche und Petrarcas Grab) zu sehen: Wahnsinn wie geschickt die „sbandieratori“ mit den (5!) Fahnen „jonglieren“!
Anschließend ging es auf eine kulinarische Reise durch Arquà Petrarca in die Enoteca di Arquà, wo ich – da ich eine Vorliebe für süße Dessertweine habe – gleich einen Malvasia Moscato Fior d’Arancio (€3,50) bestellte und dazu eine Süßspeise, die – sagen wir – interessant zum Kosten war: Süße Erdäpfel mit Granatapfelsauce. Nach diesem „spuntino“ mit Blick über Arquà Petrarca, ging es weiter zur Verkostung des Brodo/Crema di Giuggiole: Der Brodo erinnerte mich geschmacklich an den Montenegro; die Crema war etwas süßlicher (schmeckte mir also sehr gut). Eine Kostprobe gibt es übrigends für €1: Das gilt für den Brodo di Giuggiole, die Crema und auch für einen Becher Malvasia Fior d’Arancio (Ja, ich gebe es zu, ich habe mir auf dem Weg noch einen Becher gegönnt.)
Abgesehen von der Frucht des Tages, könnt ihr dort auch diverse Stände besichtigen, die handgemachte Produkte (aus Holz, Lehm, Stoff, Metall) verkaufen; und das alles im Schatten der Jujube – Bäume und des Sterbehauses des berühmten Dichters/Schriftstellers Petrarca (Eintritt: €2 Kinder, €4 Erwachsene).
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